Oswald Tschirtner – Biographie
Oswald Tschirtner, der Minimalist unter den Gugginger Künstlern, wurde 1920 in Perchtoldsdorf/Niederösterreich geboren und lebte seit 1981 im Haus der Künstler. Tschirtner ist ein sehr in sich zurückgezogener Mensch, der es liebt, in seinem Zimmer Kreuzworträtsel zu lösen, fernzusehen oder in der Bibel zu lesen. Aus diesem Grund bekommen viele Besucher des Hauses der Künstler Oswald Tschirtner gar nicht zu Gesicht. Durch seine Werke hinterlässt er allerdings einen bleibenden Eindruck. Tschirtner hat zuerst mit Tusche auf Papier und später auch mit Edding auf Leinwand, Möglichkeiten des einfachen Ausdrucks und oft komplizierten Themen gefunden. Hat er sich für ein Thema entschieden, so schreibt er es meistens an den oberen Rand des Blattes oder der Leinwand und stellt es anschließend mit wenigen Strichen darunter dar. Bekannt wurde Oswald Tschirtner bereits in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit dem Darstellen von Menschen als elongierte Figuren – Kopffüsser. Es gibt viele Darstellungen von Kopffüssern, hat man jedoch einmal einen „Tschirtner-Kopffüsser“ gesehen, so wird man ihn überall wiedererkennen. Seine Figuren, mit wenigen Strichen gefertigt, überzeugen durch ihre Klarheit. Die Reduktion eines Themas auf ein Minimum, die abstrakte Darstellung, der dem Werk oft innewohnende Witz – das alles zeichnet Tschirtners Oeuvre aus. Er selbst ist ein bescheidener Mann, der – sollte er doch einmal Besucher treffen – jedem freundlich die Hand gibt, einen guten Tag und den Frieden wünscht.
Oswald Tschirter starb am 20.5.2007